Trinkerlogik…


 – Sandra Kern

Es kommt ein­er in die Bar, set­zt sich an die Theke und bestellt fünf Whisky. „Alle auf ein­mal?“ fragt der Kell­ner. „Ja, alle fünf“, antwortet der Gast, „aber ohne Eis.“ Der Kell­ner serviert und der Kerl trinkt sie in einem Zug. „Herr Ober“, sagt er. „Bitte noch mal vier Whisky, ohne Eis.“

Beim Ein­schenken bemerkt der Kell­ner ein ziem­lich spezielles Grin­sen an seinem Gast. Der trinkt die vier Gläs­er aus, hält sich mit einiger Mühe auf den Beinen, klam­mert sich an der Theke fest und ruft: „Herr Ober! Brin­gen Sie mir noch mal drei.“ Er kichert und fügt hinzu: „Aber ohne Eis.“

Der Kell­ner tut, wie ihm geheis­sen, und inner­halb kürzester Zeit hat der Gast die Gläs­er, eins nach dem anderen, hin­un­tergestürzt. Inzwis­chen hat der spezielle Aus­druck seine Augen erre­icht. „Mein Fre­und“, sagt er nun laut. „Gib mir noch zweimal dasselbe.“

Er schüt­tet sie hin­unter und ruft noch ein­mal nach dem Kell­ner: „Brud­er! Du bist wie ein Brud­er für mich…“ Er lacht laut und fügt hinzu: „Gib mir noch ein Glas, aber ohne Eis. Aber nur eins, ja?, ein einziges…“ Der Kell­ner schenkt ein.

Der Kerl trinkt das einzelne Glas in einem Zug aus, dann wird ihm der­art schwindlig, dass er sturz­be­trunk­en zu Bode fällt. Von dort ruft er dem Kell­ner zu: „Mein Arzt will mir nicht glauben, aber du bist mein Zeuge: Je weniger ich trinke, desto schlechter bekommt es mir!“

Quelle: „Geschicht­en zum Nach­denken“ von Jorge Bucay